Muss ich mich um meine alten Eltern kümmern?

Um alte Eltern kümmern

„Ich soll herangezogen werden können?

Ich soll meinen Eltern Unterhalt zahlen, gerade jetzt, wo bei mir so viel los ist?

Ich will keine Verpflichtung.

Was bedeutet das für meine Lebensführung?  

Kann ich rechtlich gezwungen werden?“

Hastig sprudelten diese Fragen unter großem Druck und mit spürbarer Unruhe aus der Klientin heraus.

Sie ist sichtbar irritiert, dass sie von mir zunächst eingeladen wird, in eine gute Sitzposition und eine gleichmäßige Atmung zu kommen.

Ohne Ruhe können wir nicht sortieren.

Die Frage „Muss ich mich um meine alten Eltern kümmern?“ beinhaltet zwei Aspekte:

Das erste ist die rechtliche finanzielle Verpflichtung.

Ob Nachkommen zum Unterhalt herangezogen werden kann, ist rechtlich klar geregelt.

Von daher ist es wichtig, eine Beratungsstelle aufzusuchen oder eine anwaltliche Auskunft einzuholen.

Das andere „Muss ich?“ ist persönlich.

Viele sehen es als eine moralische Verpflichtung an, seine Eltern zu unterstützen:

Sie zu pflegen, sich um sie zu kümmern, für sie da zu sein oder sie gegebenenfalls ins eigene Haus zu nehmen.

Angehörige haben aber auch oft Angst, die Pflege übernehmen zu müssen, in Verantwortung zu stehen, angebunden zu sein.

  • Sie haben Angst vor Überforderung – gerade in der Lebensmitte voller Umbrüche und den eigenen körperlichen Veränderungen.
  • Sie haben Sorge, bei großer Entfernung oder beruflicher Belastung die Eltern nicht ausreichend unterstützen zu können.
  • Und wer traut sich schon ohne Schuldgefühle zu sagen, dass er sich nicht kümmern will, weil die eigene Familie Priorität hat?

Der Druck lässt bei der Klientin langsam nach.

 „Was haben die denn schon für mich gemacht?“, rutscht es ihr dann heraus.

„Noch heute muss ich mir ständig Vorwürfe anhören…“

Im Gespräch sind wir schnell bei der Beziehung zu ihren Eltern, bei den Erwartungen anderer, aber auch bei den Erwartungen an sich selbst.

Alte Rollen erzeugen Spannungen

Vor allem, wenn

  • in der Familie viel geschwiegen wurde
  • die Eltern das Altern verdrängen und keine proaktiven Maßnahmen dulden
  • sie alles „auf später“ schieben
  • die Eltern ihre Vorstellungen nicht genau äußern
    Der Wunsch „ich will so lange wie möglich im Haus bleiben“, ist verständlich, braucht aber eine rechtzeitige Organisation
  • die Eltern für einen Notfall noch keine Regelungen getroffen haben
  • sie die ersten Anzeichen einer gesundheitlichen Verschlechterung verdrängen
  • sie nach ersten Stürzen keine wegweisenden Lösungen für den weiteren Alltag suchen
  • die Beziehung gestört ist – auch unter Geschwistern

„Muss ich mich kümmern?“ ist komplexer

  • Wen betrifft die Frage „Muss ich mich um meine alten Eltern kümmern?“
    Fühlt sich nur eine Person angesprochen oder gibt es noch Geschwister?
  • Gibt es Gespräche mit den Eltern über deren Vorstellungen?
  • Wie gut grenze ich mich ab und sorge für mich?
  • Was heißt eigentlich „kümmern“?
    Vielleicht auch vor allem da sein und einfach miteinander Zeit verbringen, solange es noch geht.

Es ist jetzt ganz still.

Gerade die letzten Punkte brachten der Klientin erweiternde Perspektiven.

Der Druck hat sich sichtbar gelegt.

Die Aufregung ist verschwunden.

Wir werden beim nächsten Mal sehen, an welchen der Themen sie weiterarbeiten will.

Wollen auch Sie besser für sich sorgen, wenn Ihre Eltern hilfsbedürftig werden?

Wollen Sie lernen, sich klarer zu positionieren und abzugrenzen?

Wollen Sie verständnisvoll und zugewandt bleiben und trotzdem klar und bestimmt?

Nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf.

Ich bin Ihre Gesprächspartnerin. Ich höre Ihnen zu.

Sie bekommen den Raum, den Sie brauchen, um Ihre Gedanken und Gefühle auszubreiten.

Hier können Sie über Ihre Anstrengung und Belastung sprechen.

Wir schauen gemeinsam, was für Sie das Wichtigste ist in dieser herausfordernden Zeit.

Mit vielfältigen fundierten Methoden lernen Sie, sich besser zu spüren.

Sie erkennen Ihre Bedürfnisse.

Sie werden sich klar über Ihre Ressourcen.

Sie werden klar und strukturiert.

Sie bekommen Unterstützung, wie Sie mit Widerstand umgehen können und Ihre Umgebung in Ihr Vorhaben miteinbeziehen.

Durch meine klaren Rückmeldungen und strukturierenden Fragen können sich entlastende Wege öffnen.

Lassen Sie uns ins Gespräch kommen.

Vereinbaren Sie Ihr persönliches Erstgespräch. Ich freue mich auf Sie.

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