Zufriedenheit – was für ein weitreichendes Thema mit vielen Facetten! Der Aufruf zur Blogparade „Hauptsache zufrieden?!“ von Midlife-Coachin Korina Dielschneider zeigt, wie wichtig dieses Thema ist.
Zufriedener werden in der Lebensmitte? Wie soll das gehen? Wir können nur bei uns selbst anfangen und für unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit sorgen. Selbst Unzufriedenheit kann uns dabei helfen.
Die Lebensmitte als Umbruchszeit fordert uns heraus. Zufriedener zu werden schafft gerade jetzt eine beständige und kraftvolle Basis für alles, was noch kommen wird. Schließlich haben wir noch einiges vor….
Das Gefühl
Ein Klassentreffen stieß wichtige Diskussionen an.
Ein Urlaub setzte kreative Impulse.
Eine Auszeit führte zu mehr Entspannung und Nachdenklichkeit
Ein Unfall setzte einen scharfen Cut.
Dann ist es plötzlich da: Dieses nagende, unruhige Gefühl, dass etwas nicht rund läuft im Leben, dass es so nicht mehr passt, dass man nur noch in fremden Routinen und ungeliebten Strukturen feststeckt.
Dass Gefühl kann sich auch langsam einschleichen: Es hat sich immer wieder mal gezeigt, ist aber weggedrückt worden, bis es sich den Durchbruch verschafft: Das Gefühl von Unstimmigkeit mit sich, dem Unfrieden mit sich und seinem Leben – der Unzufriedenheit.
Lebensmitte und Lebenszufriedenheit
Gerade in der Lebensmitte ist die Lebenszufriedenheit am niedrigsten. Das haben viele Untersuchungen bestätigt, so z. B. hier nachzulesen oder in der Studie von Tobias Esch.
Kein Wunder.
Die Lebensmitte ist eine Zeit, in der vieles zusammenkommt: Einige körperliche Veränderungen und familiäre und gesellschaftliche Umstrukturierungen.
Es kommt zu viel auf einmal in Bewegung. Es gibt zu wenig Konstanz und Sicherheiten: Familien verändern sich, Kinder ziehen aus, alte Eltern brauchen Unterstützung.
In vielen Firmen wird der Druck, bestehen zu können, größer angesichts der aktuellen Herausforderungen.
Vielleicht steht schon länger der Wunsch nach einem Berufswechsel, einem Umzug oder neuen Lebensperspektiven an.
Die Lebensmitte bietet Zeit, auch Rückschau zu halten und zu bilanzieren, was gut lief, was nicht, was versäumt wurde oder keinen Raum gefunden hat.
Sie ist für mich der Lebensumbruch, der mit der persönlichen Biografie am engsten verwoben ist.
Für die meisten hat das Leben bis dahin auch schon Stolperstellen, Schwierigkeiten, Umbrüche und manchmal auch schwere Schicksalsschläge bereitgehalten, die ursprüngliche Planungen schlichtweg über den Haufen warfen.
Bisherige Bewältigungsmuster stoßen an Grenzen oder funktionieren gar nicht mehr.
Das Leben kann in der Lebensmitte regelrecht aufbrechen.
Die Fragen werden existenzieller.
Dazu tauchen alte Wünsche auf, die nicht gelebt wurden.
Es melden sich auch frühere Ideen, die man zugunsten anderer Prioritäten zurückgesteckt hat, die einen nun aber nicht mehr loslassen.
Der Blick auf die verbleibende Lebenszeit kann Druck machen.
Ob da die Zeit noch reicht?
Der Preis der Unzufriedenheit
Unzufriedenheit über Versäumtes, Nichterreichtes oder Irrwege verursacht Stress.
Stress schadet.
Er wirkt sich in Beziehungen, im näheren Umfeld und in der eigenen Erfolgsbilanz aus.
Von daher ist es für mich schon aus diesem Grund eine wichtige Aufgabe, sozusagen eine „Hauptsache“, zufrieden zu werden und zu sein.
Zufriedenheit lernen
Zufriedener zu werden, ist erlernbar.
Dabei kann die wahrgenommene Unzufriedenheit helfen. Sie ist grundsätzlich kein schlechtes Gefühl. Ich kann mit wachen Augen auf den Auftrag blicken, den sie für mich bereithält.
Denn Unzufriedenheit macht aufmerksam,
- was ich bisher noch nicht lebe
- was ich übersehe
- was ich wegdränge
- was ich kompensiere durch andere Gefühle oder Handlungen
- wozu ich nicht komme im Leben
- was ich „eigentlich“ will
- was zu wenig Platz hat
- wo sich zu viel Routine eingeschlichen hat, die nicht mehr zu mir passt.
Zufriedenheit als innerer Prozess
Zufriedenheit finden läuft als ein innerer und leiser Prozess ab.
Es ist ein „zum Frieden kommen mit mir“: gelassen werden, mich aussöhnen, nach meinen Werten leben, Stimmigkeit spüren und akzeptieren, was ich nicht ändern kann.
Zufriedenheit ist persönlich, ist eine Entscheidung.
Nur ich kann die Verantwortung für mein Wohlbefinden übernehmen und damit auch dafür, ob ich zufrieden bin.
Wer soll es denn sonst tun? Andere? „Das Leben“? Oder die äußeren Umstände?
Diese sind, wie sie sind. Sie verändern sich ständig. Aber ich kann mit einer starken inneren Haltung resilienter darauf reagieren.
Nur: Solange ich vergleiche, kämpfe, abwerte, Defizite sehe, immer auf das schaue, was noch nicht geschafft ist, kann ich nicht zufrieden sein.
Ich kann nur bei mir anfangen und meine Sichtweisen ändern.
Zufriedenheit als Haltung
Zufrieden zu sein, wird zu einer Haltung: Ein ausgewogenes Grundgefühl, mit dem Leben als Ganzes einverstanden zu sein:
- Ich schließe Frieden mit uns. Dieser wird auch nach außen wirken.
- Ich spüre Entspannung, Dankbarkeit, Ausgewogenheit, Freundlichkeit, Ruhe.
- Eine große Kraftquelle, nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere.
- Eine grundlegend annehmende Haltung, die Kraft in sich trägt, Dinge zu verändern, anzugehen.
- Eine Haltung, die auch die nötige Gelassenheit in sich trägt, um auf Andersartigkeit von Situationen oder Planänderungen ruhig zu reagieren.
- Eine innere Haltung, in der viel Demut, Einfachheit und Klarheit enthalten ist.
- Eine Haltung, die eine gleichwertige Basis im Miteinander schafft, aus der Neues entstehen kann.
Lebensmitte als Lernphase
Die Lebensmitte bietet Raum, um eine persönliche Rückschau halten, Dinge neu bewerten, nach wichtig und unwichtig sortieren.
Es lohnt sich, seine Themen anzugehen, die Auseinandersetzung damit zu beginnen und auch noch einmal neue Wege zu wagen.
Zufrieden zu sein bedeutet aber nicht, den Zustand einmal erreicht zu haben, sich genüsslich in einen Kokon zurückzuziehen und sich nur noch zufrieden auszuruhen. Leben ist Veränderung und hält Chancen bereit.
Sie warten, von uns gestaltet zu werden.
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